Diagramm aus dem Parlamentkurier

Flutung der saarländischen Gruben auf -320m – Für Risiken haftet ihr…???

Die anstehende Flutung der saarländischen Gruben, mit einer Fläche von über 600 km², stößt bei Fachleuten wie bei den Bergbaubetroffenen auf absolutes Unverständnis und verzweifelte Wut.  Dass sich die Landesregierung über mehr als 6000 Einwendungen von Menschen aus der Region einfach hinweg setzt, ist aus Sicht der Bevölkerung inakzeptabel.  Wie wir von unseren Mitgliedern erfahren haben, wurden ihre Einwendungen weder von dem Unternehmen RAG oder dem Bergamt abgewogen oder beantwortet!
Hier wird einem Bergbauunternehmen, das ausschließlich aus rein wirtschaftlichem Eigeninteresse handelt, um Gelder für das Pumpen von Grubenwasser einzusparen, eine Genehmigung zur Flutung des untertägigen Grubengebäudes der zwei Drittel des Saarlandes unterfährt, erteilt. Damit wird wissentlich ein unkalkulierbares, vermeidbares und letztendlich gemeinschädliches Risiko für hunderttausende vom Bergbaubetroffene Saarländer:innen, unter anderem auch die Betroffenen in Schmelz, in Kauf genommen – und dies auf Generationen hinaus! Die Grünen Schmelz lehnen eine solche unverantwortliche, generationenschädliche Politik rundweg ab!
Selbst Hinweise in den durch die Bergbaubehörden veranlassten Gutachten halten die Verantwortlichen offensichtlich nicht auf. So dokumentiert z.B. der anerkannte Experte, Prof. Wagner, dass der Wasseranstieg zu einem erhöhten Gasaustritt während des Grubenwasseranstiegs führen wird – dabei gehört es zum bergbaulichen Grundwissen, dass  mit dem Methangas das krebserregende Radon sogar durch den Kellerboden an die Oberfläche gelangen kann. Diese Gasaustritte betreffen laut Aussage Wagners und anderer Gutachter nicht nur die bereits bekannten Gasaustrittsstellen, sondern werden auch an noch bisher nicht bekannten Stellen auftreten.
Dass  in den betroffenen Gebieten eine realistische Gefahr für das durch das Grubenwasser vielfach belastete Grundwasser besteht, wird sich nicht mehr durch ein nachgeordnetes, von den Bergbaubehörden  angeordnetes Monitoring beheben lassen. Die Flutung ist übrigens unumkehrbar und wird auf Generationen hin eine beständige Gefahrenquelle bleiben.
Der zur Genehmigung stehende Grubenwasseranstieg bewirkt laut Gutachten von Prof. Wagner die Erhöhung des Risikos für eine Vergiftung der Bevölkerung mit dem hochgiftigen und krebserregenden Radon. Offensichtlich will die Landesregierung, also CDU und SPD, dafür die Verantwortung übernehmen.
Man muss nach seriösen Schätzungen davon ausgehen, dass ca. 70 Millionen m³ Grubengas, also klimaschädliches Methangas und das im höchsten Maße lungenkrebserregende Radon, an die Erdoberfläche und damit auch in Gebäude befördert werden. 
Die zuvor dargestellte Gefahr ist nur eine der vielen Gefahren, die vor einer Genehmigung zur Flutung unbedingt geklärt und auch im Zuge der Informationspflicht und Transparenz dargestellt werden müssen, mit allen negativen Auswirkungen für den Menschen, die Natur und die Umwelt!. Die Grünen fordern daher die Landesregierung auf, ein Maximum an Transparenz herzustellen und den Bürger:innen Gelegenheit zu geben, sich in dieses Verfahren ernsthaft einbringen zu können.
Selbst über 6000  berechtigte Einwände von betroffen Bürger:innen brachten keine erhöhte Sorgfaltspflicht, Verantwortung und Ehrlichkeit im Prozess der Grubenflutung. Im Gegenteil: Bürgerbeteiligung bleibt außen vor und die vom Volk gewählten Mandatsträger und Entscheider, begünstigen hier einen Konzern und stellen sich nicht schützend vor die betroffene Bevölkerung. Auch viele unserer Mitglieder können diese Entwicklung bezeugen und sind ebenso enttäuscht!
Selbst die wirtschaftliche Seite, die negative Entwicklung und der stockende Strukturwandel hat diese zukunftsschädlichen Machenschaften, die immer nur das einseitige, durch den Steuerzahler subventionierte Wohl für „die Grub“, nicht unterbinden können. Dagegen werden die weit über 100 saarländischen Firmen, vom kleinen
Handwerker bis zu den größten Industrieansiedlungen, die im Einzugsgebiet der Flutung liegen, existenziell bedroht.
Ein wichtiger Hinweis auf diese einseitige, gefährliche und nicht hinnehmbare Handlungsweise der verantwortlichen Entscheider zeigt das Obergutachten der DGFZ aus Dresden. Dieses Gutachten, das viele dieser bekannten offenen Punkte anspricht und im Fazit eine eindeutige Empfehlung ausspricht – ohne genaue, fachliche, tiefgründige Prüfung der Phase 1 und Phase 2 – ist nicht zu akzeptieren.
Nur so kann die Einwirkung und die Auswirkung einer geplanten Grubenflutung dargestellt werden.
Besonders dramatisch und ein weiterer Beleg für die leichtsinnige und oberflächliche Planung ist, dass die Verantwortlichen im Saarland anscheinend noch nie einen Blick in die geliebte Großregion geworfen haben, da sie im Moseldistrikt die negativen Auswirkungen an der Erdoberfläche heute schon sehen können. Zukunft sieht anders aus!
Simone Peter dazu auf Twitter: „Eine Fehlentscheidung gegen jedwede ökologische und ökonomische Vernunft. Dadurch werden enorme Folgekosten der fossilen Energieversorgung (einmal mehr) verstaatlicht, zu Lasten von Umwelt und Gesundheit.“
Diese sich jetzt abzeichnenden und wiederholte Fehlentscheidung der saarländischen Behörde und Regierung belegen den Stellenwert, der dem Saarland durch diese schwere, drückende Ewigkeitslast auf ewig im Ranking der Bundesländer bleibt: Der letzte Platz, die rote Laterne in allen Bereichen. 
Im übrigen verstößt die Landesregierung hier gegen die mehrfach vom ehemaligen Ministerpräsidenten Peter Müller geäußerte Aussage, dass die Landesregierung immer davon ausging, dass die an die Stiftung geflossenen Gelder für die „Ewigkeitslasten“ tatsächlich auch zu einem dauerhaften Abpumpen genutzt werden müssen. 

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